als ich vor gut einem Jahr mit der Planung der Saison 2023 beschäftigt war und wusste, dass im Oktober ein Konzert mit Chor anstand, fragte ich meinen Vater, was er denn machen würde. Machen ist so ein typisches Musikerwort.
Unvollendete?
Mach ich nächstes Wochenende.
„Oxford“?
Hab ich im September gemacht.
Als würde man eine Berg- oder Fahrradtour planen.
Mein Vater saß gerade am Tisch und las seine geliebte „Süddeutsche“, den Kopf wie immer in die rechte Hand gestützt, die Brille auf die Stirn geschoben, und antwortete ohne den Kopf zu heben:
„Schubert, As-Dur-Messe!“.
Es schien ihm völlig klar zu sein. Nun gut, was tut man dann als Sohn? Man schreibt in seine Planungsnotizen „Schubert, Messe in As“ und denkt nicht weiter darüber nach. Warum auch, es ist eh ja alles klar.
Er selbst hat die Messe nie gemacht, wie er später erzählt hat, und das scheint ihn ein wenig gewurmt zu haben. Um so schöner, dass wir sie ihm heute Abend nachreichen dürfen.
Ihnen allen herzlichen Dank für die große Anteilnahme an seinem Tod und die vielen Mut machenden Wünsche für seine Schäftlarner Konzerte.
Gemeinsam mit dem Team* der Schäftlarner Konzerte freue ich mich auf die neue Saison 2024, sie können ja heute schon nachlesen, was wir da alles so machen werden.
Herzlich,
Ihr Michael Forster
*Ihr Team der Schäftlarner Konzerte:
Michael Forster – künstlerischer Leiter
Susanne Rieder – Vorsitzende des Förderkreises Schäftlarner Konzerte e.V.
Christian Schenk – Finanzvorstand Schäftlarner Konzerte e.V.
Benno Forster hat 1968 die Schäftlarner Konzerte ins Leben gerufen. 1972 war die Konzertreihe Teil des offiziellen Olympischen Kulturprogramms. Mehrere Jahre gestaltet Benno Forster das Programm zusammen mit seinem Sohn Michael, bis dieser 2018 mit dem 50. Jubiläum der Konzertreihe die künstlerische Leitung komplett übernommen hat.
Es spielen - gemeinsam mit renommierten Solisten - Instrumentalisten aus den drei großen Münchner Symphonieorchestern. Die Musiker des Bayerischen Staatsorchesters, der Münchner Philharmoniker und des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks bilden seit Jahren das traditionelle Orchester der Schäftlarner Konzerte.
Kloster Schäftlarn gehört zu den bayerischen
Urklöstern und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Gegründet
wurde es 762 als Benediktinerkloster. In den Wirren der
Ungarnkriege im 10. Jahrhundert ging es unter. Bischof Otto von
Freising erneuerte es 1140 und übergab es den Prämonstratensern,
die es bis zur Säkularisation 1803 führten. Ihnen ist auch der
Klosterneubau des frühen 18. Jahrhunderts mit seiner hervorragenden
Rokokokirche zu verdanken, an deren Bau und Ausstattung so
bedeutende Künstler wie Francois Cuvillies, Johann Michael Fischer,
Johann Baptist Zimmermann und Baptist Straub beteiligt waren.
Die Wiederbegründung als Benediktinerkloster erfolgte 1866 durch
König Ludwig I. mit dem Auftrag, "dass die Ordensmitglieder sich
der Seelsorge wie der Erziehung und Bildung der Jugend widmen
sollen". Dieser Tradition fühlen sich Kloster und Gymnasium
verpflichtet: Als Lehrer und Präfekten sind auch Ordensangehörige
tätig. Liturgie und Pflege der Kulturgüter und der Natur sind
darüber hinaus selbstverständliche Anliegen des Ordens. Mit diesem
Selbstverständnis ist Kloster Schäftlarn die ideale Heimat der
Konzertreihe "Schäftlarner Konzerte", deren Veranstaltung ab 2021 der Verein Schäftlarner Konzerte e.V. übernommen hat.
Sie möchten vor dem Konzert in den Biergarten oder nach dem Konzert gut Essen gehen? Nutzen Sie das gastronomische Angebot in der Nähe. Zum Beispiel im Kosterbräu Stüberl gegenüber dem Kloster oder im Gasthaus zum Bruckenfischer an der Isar (ca. 1 km vom Kloster entfernt). Oder Sie genießen Blumenpracht und Springbrunnen im Prälatengarten.
Credits || Fotos: Monika Rittershaus, Stephan Görlich, Angie Ernst, Sigrid Reinichs, Iréne Zandel, Aaron Kreidel, Markus Sepperer, Marco Borggreve, Gunter Glücklich, Wilfried Hösl, Alexander Hüls | Template by Bootstrapious