Die Schweiz im
Jahr 1920, es ist August, und über dem Lauterbrunnental geht die Sonne auf.
Arthur Honegger ist früh aufgebrochen und schreibt nun, hoch über Wengen, auf, was er hört.
Die „Pastorale d’eté“ ist eines der ersten Werke, die er in die Öffentlichkeit entlässt, eine morgenrot-dunstige Meditation, dem Himmel näher als dem noch dunklen Tal, eine kurze musikalische Postkarte, die ihn sofort bekannt machen wird in den Konzertsälen der Welt und bis heute eines seiner meistgespielten Stücke geblieben ist.
Genau richtig, um uns die Ohren zu öffnen für einen herrlichen Wettstreit.
Gleich vier Instrumente lässt Joseph Haydn in seiner Sinfonia Concertante mit Spielwitz und Virtuosität um die Gunst des Zuhörers ringen: Violine und Cello, Oboe und Fagott.
Konzertanter geht’s nun wirklich nicht, auch der Londoner „Morning Herald“ ist dieser Meinung und berichtet 1792 über die Uraufführung von den „reichsten Genüssen, die die bisherige Saison zu bieten hatte …“
Wir hoffen, dass diese Einschätzung auch im Jahre 2024 gilt und bleiben noch kurz in London:
Da, wo die die Haydnsche Konzertante das Ohr der Welt zuerst entzückte, war auch der Ort der eigentlichen Uraufführung von Schuberts zweiter Sinfonie. 1877, erst 62 Jahre nach ihrer Geburt. Kaum zu glauben: Diese Sturm und Drang-Sinfonie wurde komponiert, während der Wiener Kongress tanzte, aber erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt im Geburtsjahr Herrmann Hesses.
Und dann noch nicht einmal in Wien.
Wir halten dies für einen Skandal und freuen uns über Schuberts Sinfonie, deren jugendlich übermütiger Charme so taufrisch aus dem Tal der Vergessenheit auftaucht, nun ja, wie ein Morgen in den Schweizer Bergen …
Ich wünsche Ihnen ein spannendes, frühsommerliches Konzert.
Herzlich
Ihr Michael Forster
mit dem Team der Schäftlarner Konzerte:
Susanne Rieder – Vorsitzende des Förderkreises Schäftlarner Konzerte e.V.
Christian Schenk – Finanzvorstand Schäftlarner Konzerte e.V.
Benno Forster hat 1968 die Schäftlarner Konzerte ins Leben gerufen. 1972 war die Konzertreihe Teil des offiziellen Olympischen Kulturprogramms. Mehrere Jahre gestaltet Benno Forster das Programm zusammen mit seinem Sohn Michael, bis dieser 2018 mit dem 50. Jubiläum der Konzertreihe die künstlerische Leitung komplett übernommen hat.
Es spielen - gemeinsam mit renommierten Solisten - Instrumentalisten aus den drei großen Münchner Symphonieorchestern. Die Musiker des Bayerischen Staatsorchesters, der Münchner Philharmoniker und des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks bilden seit Jahren das traditionelle Orchester der Schäftlarner Konzerte.
Kloster Schäftlarn gehört zu den bayerischen
Urklöstern und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Gegründet
wurde es 762 als Benediktinerkloster. In den Wirren der
Ungarnkriege im 10. Jahrhundert ging es unter. Bischof Otto von
Freising erneuerte es 1140 und übergab es den Prämonstratensern,
die es bis zur Säkularisation 1803 führten. Ihnen ist auch der
Klosterneubau des frühen 18. Jahrhunderts mit seiner hervorragenden
Rokokokirche zu verdanken, an deren Bau und Ausstattung so
bedeutende Künstler wie Francois Cuvillies, Johann Michael Fischer,
Johann Baptist Zimmermann und Baptist Straub beteiligt waren.
Die Wiederbegründung als Benediktinerkloster erfolgte 1866 durch
König Ludwig I. mit dem Auftrag, "dass die Ordensmitglieder sich
der Seelsorge wie der Erziehung und Bildung der Jugend widmen
sollen". Dieser Tradition fühlen sich Kloster und Gymnasium
verpflichtet: Als Lehrer und Präfekten sind auch Ordensangehörige
tätig. Liturgie und Pflege der Kulturgüter und der Natur sind
darüber hinaus selbstverständliche Anliegen des Ordens. Mit diesem
Selbstverständnis ist Kloster Schäftlarn die ideale Heimat der
Konzertreihe "Schäftlarner Konzerte", deren Veranstaltung ab 2021 der Verein Schäftlarner Konzerte e.V. übernommen hat.
Sie möchten vor dem Konzert in den Biergarten oder nach dem Konzert gut Essen gehen? Nutzen Sie das gastronomische Angebot in der Nähe. Zum Beispiel im Kosterbräu Stüberl gegenüber dem Kloster oder im Gasthaus zum Bruckenfischer an der Isar (ca. 1 km vom Kloster entfernt). Oder Sie genießen Blumenpracht und Springbrunnen im Prälatengarten.
Credits || Fotos: Monika Rittershaus, Stephan Görlich, Angie Ernst, Sigrid Reinichs, Iréne Zandel, Aaron Kreidel, Markus Sepperer, Marco Borggreve, Gunter Glücklich, Wilfried Hösl, Alexander Hüls | Template by Bootstrapious